Lange habe ich kein so gutes Buch zu einem Fotogenre in der Hand gehalten, wie dieses: “ Fotografieren mit Wind und Wetter “ von Bastian Werner, erschienen beim Rheinwerk Verlag. Als ich das Buch zum ersten Mal sah, war ich Feuer und Flamme und als ich es in den Händen hielt und ein bisschen quer las, war ich begeistert. Das Buch ist für jeden, der anfängt, sich für Landschafts- und Naturfotografie zu interessieren, aber auch für jene, die bisher gute Motive gefunden und fotografiert, aber das richtige Wetter für eine glückliche Fügung gehalten haben (so wie ich) geeignet.
Die Landschaftsfotografie zählt neben der Treppenfotografie zu meinem liebsten Genre in der Fotografie. Ich hatte unzählige Male Glück mit dem Wetter und konnte ein paar ansehnliche Bilder präsentieren, doch oft genug hatte ich auch Pech und kam enttäuscht von eine Fototour zurück. Dabei hätte ich mir nach dem Lesen des ersten Teil des Buches viel Zeit sparen können.
Übersicht
Worum geht’s?
Denn im ersten Kapitel wird man zunächst mit Wissen ausgestattet, einen Wetterbericht korrekt zu lesen und die unterschiedlichen Werte richtig zu bewerten. Welche Einfluss hat ein Tiefdruckgebiet auf mein Vorhaben, am nächsten Morgen Nebel zu fotografieren? Warum werden trotz eines Schönwetterhochs meine Fotos nicht so schön? Und wann lohnt es sich, die Nacht durchzumachen um die Milchstraße zu fotografieren.
Bastian Werner geht dabei auf alle Aspekte einer Wetterkarte ein und erklärt anhand zahlreicher Beispiele, wie man den Wetterbericht richtig liest und versteht. Und vor allem auch, auf welchen Wetterseiten man schauen sollte. Ich habe mich auf jeden Fall zu lange auf einen vagen und einfachen Wetterbericht verlassen.
Hat man sich einmal durch das Gewirr an Wetterdaten „gekämpft“, werden einem Kapitel für Kapitel die verschiedenen Wetterphänomene geschildert und wieder anhand von Wetterdaten erklärt, worauf es zu achten gilt. Dabei geht der Autor unter anderem auf Nebel, Schnee, Morgen- und Abendrot sowie Gewitter und Blaue Stunde (und viele andere Wetterphänomene) ein. Haargenau erklärt er, wann es sich lohnt rauszufahren und wann man getrost weiter schlafen kann.
Was das Buch kann?
Wenn du dich wirklich mit dem ersten Teil auseinandersetzt und du langsam aber sicher Wettervorhersagen verstehst, dann sorgt das Buch dafür, dass du dich nur dann auf Fototour begibst, wenn optimale Bedingungen für tolle Landschafts- und Naturaufnahmen vorhanden sind.
Was das Buch nicht kann?
Für dich die guten Bilder machen. Du solltest deine Kamera beherrschen und wissen, welche Einstellungen zu verwenden sind.
Und wer ist noch mal der Autor?
Bastian Werner. Zugegeben, ich habe seinen Namen erst im Zusammenhang mit seinem Buch „Fotografieren mit Wind und Wetter“ gehört – leider, seitdem folge ich ihm aber auf Facebook und Instagram und staune nur so über seine Wetterfotos. Dankenswerter Weise lässt er uns mit seinem Buch daran teilhaben, wie diese Bilder entstehen und zeigt diese auch nebst Aufnahmedaten.
Fazit: Landschaften mit nebelverhangenen Tälern, Polarlichter und furchteinflössende Gewitterzellen sind vorhersagbar, und in diesem Buch auch für Anfänger und Profis verständlich erklärt. Hat man das 1. Kapitel (Einführung in die Wettervorhersage) hinter sich gelassen, kann man ohne Schwierigkeiten den Ausführungen des Autors in den darauffolgenden Kapiteln folgen.
Und man kann das neu erstandene Wissen auch in die Tat umsetzen, Wetter gibt es schließlich jeden Tag. Ein einprägsames Landschaftsfoto ist nach dieser Lektüre keine Glückssache mehr, sondern eine Frage einer genauen Wettervorhersage.
Das letzte gute Buch zur Fotografie habe ich euch vor knapp zwei Jahren vorgestellt, „Die kreative Fotoschule“ von Markus Wäger.
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